Am 24. Januar berichtete 20 Minuten vom Gebrauch der neuen Medien durch Kinder im Vorschulalter.
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/20614509
Erschreckend, wie sich die Kinder unbedarft präsentieren, ohne Begleitung Erwachsener, ohne sich der Gefahren bewusst zu sein.
Leider hat es sich gezeigt, dass Eltern Informationsveranstaltungen häufig fernbleiben. Dies geschieht nicht aus Ignoranz, sondern deshalb, weil sie sich gar nicht vorstellen können, welche Gefahren auf ihre Kinder lauern. Da sie kein Informationsmanko verspüren, bleiben sie zu Hause.
Einige Schulgemeinden haben auf dieses Phänomen reagiert und deshalb Informationsveranstaltungen einberufen, welche sie nach §56, Absatz 3 des Volksschulgesetzes des Kantons Zürich für obligatorisch erklärten.
§56.3: „In besonderen Fällen kann die Schulleitung oder die Schulpflege den Besuch einzelner Elternveranstaltungen obligatorisch erklären.“
Es stellt sich nun die Frage, ob die oben beschriebene Problematik die Einberufung einer obligatorischen Elternveranstaltung rechtfertigt. Aus folgenden Gründen bin ich der Meinung, dass die Rechtmässigkeit gegeben ist:
1. Da das Bewusstsein über die Gefahren der neuen Medien nicht vorhanden ist, kann nur eine Veranstaltung dieses Bewusstsein schaffen. Es kann nicht darauf gewartet werden, bis tragische Vorfälle (Cybermobbing, Pädophilie usw.) die Angesprochenen aufrütteln.
2. Schulgemeinden, welche ihre Präventionsveranstaltungen für obligatorisch erklären, machen damit durchwegs gute Erfahrungen. Dies belegen die positiven Rückmeldungen am Ende der Veranstaltungen.
Zur Veranschaulichung ein Fall, bei dem ich als Ratgeber beigezogen wurde:
Eine Lehrerin hört zufällig, wie sich zwei Zweitklässler (Primarschule) damit brüsten, am Nachmittag einen Mann zu treffen, den sie beim Chatten kennen gelernt haben. Durch eine sofortige Intervention seitens der Schule kann das Treffen verhindert werden.
Es zeigte sich, dass die Eltern der beiden Zweitklässler keine Ahnung hatten, dass ihre Kinder sich in Chaträumen aufhielten und das Internet nutzten. Sie waren der Meinung, dass die Kinder bloss Computergames – ohne Internet – spielten. Ein herzlicher Dank der aufmerksamen Lehrerin!